Alcamo

Caltagirone

 

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Seit alters her ist Caltagirone, im äußersten Südwesten der Provinz Catania gelegen, für seine Keramikwerstätten bekannt. Auch heute noch spielt die Töpferie eine bedeutende Rolle, lockt zahlreiche Reisebusse mit vorwiegend italienischen Insassen in das Städtchen.

Insgesamt fertigen an die 80 Werkstätten die tönerne Ware, zu begutachten und natürlich auch zu erstehen in zahlreichen Galerien. Ebenso häufig ist Keramik auch im Stadtbild zu finden: Viele Fassaden und sogar Treppen sind mit Kacheln geschmückt.

Gleichfalls berühmt sind die seit einigen Jahren wieder produzierten Majolika-Fussböden, die als Souvenier in vielen Läden erhältlichen Spielzeugfiguren –Fischietti–, von denen es insgesamt 80 traditionelle Varianten gibt, sowie die tönernen Krippenfiguren von Meistern aus Caltagirone, die unter anderem im hiesigen Keramikmuseum zu bewundern sind.

Ein sichtbareres Zeichen der Tradition stellt die gekachelte Treppe „Monte“ dar, welche Ober- und Unterstadt miteinander verbindet. Wie viele andere Städte Siziliens wurde auch Caltagirone bei dem Erdbeben im Jahre 1693 vollständig zerstört und dann wieder aufgebaut. Sehenswert ist der Dom an der Piazza Umberto.

Caltagirone liegt 74 km westlich von Catania. Hier wohnen 39.314 Einwohner (Stand am 30. November 2005), die in der Industrie und der Landwirtschaft arbeiten. Die Nachbargemeinden sind Acate (RG), Gela (CL), Grammichele, Licodia Eubea, Mazzarino, Mazzarrone, Mineo, Mirabella Imbaccari, Niscemi (CL), Piazza Armerina (EN) und San Michele di Ganzaria.

Schon zur Vorzeit bewohnten Menschen die Gegend um Caltagirone. Nekropolen, die bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. zurückgehen, belegen das. Auf dem Gebiet der Gemeinde sind auch Reste einer sikulischen Siedlung gefunden worden.

Die heutige Stadt wurde im 9. Jahrhundert von den Arabern gegründet, die hier eine Festung bauten und sie Qalat-al-Ghiran (Burg über den Höhlen) nannten. Die Festung wurde von einer Gruppe Ligurer im Jahr 1030 erobert, sie konnten die Stadt aber nicht lange halten. Auch nach der Eroberung Siziliens durch die Normannen zwischen 1061 und 1091 blieb Caltagirone arabisch. 1161 flohen vertriebene Araber aus den Nachbarorten nach Caltagirone. Unter der Herrschaft von Friedrich II. ab dem Jahr 1207 wuchs die Stadt weiter.

Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich Caltagirone zur Stadt der Töpferkunst. Zu dieser Zeit wohnten hier etwa 20.000 Menschen und etwa 1000 übten den Beruf des Keramikers aus. Bis heute gilt Caltagirone als die „Keramikhauptstadt“ Siziliens. Das Erdbeben 1693 im Val di Noto zerstörte die Stadt. Sie wurde an gleicher Stelle im Laufe von etwa zehn Jahren im Stil des sizilianischen Barocks wieder aufgebaut.