und hier finden Sie uns

Taormina

 

Taormina » » Map

In den Hinterhöfen sprießen Zitronen- und Orangenbäume, der ganze Ort schaut aufs Wasser, und in der Ferne erhebt sich der Vulkan Ätna als beeindruckende Kulisse: Taormina im Nordosten Siziliens liegt auf einem Felsen hoch über dem Ionischen Meer.

Bekannt wurde Taormina, dessen Geschichte bis in die Bronzezeit zurückreicht, durch den deutschen Baron Wilhelm von Gloeden, der 1878 nach Sizilien kam. Er fotografierte halb nackte Jünglinge, die er in antiken Motiven arrangierte. Diese sorgten für Begeisterung, und es setzte ein Besucherstrom ein, der bis heute nicht abgeebbt ist.

Die heutigen jungen Männer sind in der Regel angezogen und fahren auf Motorrollern durch die engen Gassen der auf einem 200 Meter hohen Felsen gelegenen, 10 000 Einwohner zählenden Gemeinde. Taorminas Stadtbild ist wie jenes der meisten anderen Orte an Siziliens Küste geprägt vom Stell-dich-ein der Kulturen: Phönizier, Griechen, Römer, Byzantiner, Normannen und Spanier gehören zu den Völkern, die das Mittelmeer-Eiland in den vergangenen 3000 Jahren heimgesucht haben. So ist denn auch das berühmte Teatro Greco von Taormina keine griechische Bühne, sondern eigentlich ein römisches Bauwerk. Die Römer bauten es im zweiten Jahrhundert vor Christus an die Stelle eines kleineren griechischen Theaters.

Auf dem Corso Umberto I treffen sich die Besucher aus dem Theater dann wieder. Wer sich in eines der Cafés entlang der Flaniermeile setzt, sollte vor der Bestellung nach den Preisen fragen. Sonst ist die Überraschung groß angesichts einer Rechnung von 15,60 Euro für zwei Stückchen Kuchen und zwei Espressi, die hier Cafe heißen - auch wenn einem der Kellner beim Eintritt ins Lokal charmant den Regenschirm abnimmt. Etwa auf halber Höhe des Corso Umberto I liegt die Piazza IX. Aprile. Das belebte Plätzchen wird gesäumt von der Kirche S. Giuseppe, der Stadtbibliothek und dem Stadttor. Gleich in der Nähe befindet sich auch die "Wunderbar", wo schon zahlreiche Stars und Sternchen ihren Kaffee eingenommen haben sollen.

Die eigentliche Attraktion der Piazza ist jedoch ihre Aussicht auf die See. Überhaupt guckt ganz Taormina aufs Wasser: Fast jedes Hotel, und sei es noch so schlicht, bietet mindestens ein Zimmer mit "vista sul mare". Und das Ionische Meer ist besonders schön. Brot und ein sizilianisches Bier auf dem Balkon An der Piazza Vittorio Emanuele am nördlichen Ende des Corso Umberto I liegt eines der wichtigsten Gebäude der Stadt: der Palazzo Corvaia. Die dem Platz zugewandte Fassade stammt aus dem 15. Jahrhundert. Begibt man sich in die südlich des Platzes gelegenen Gässchen, findet man etwas Ruhe. Vorgärten und Hinterhöfe mit ihren Orangen- und Zitronenbäumen wecken die Neugier des Spaziergängers.

Fast überflüssig zu erwähnen ist, dass man in Taormina gut essen kann. Doch für die Suche nach einem Restaurant brauchen Urlauber Geduld. Lokale, die sich allzu sehr anbiedern - etwa mit Schildern wie "Bierstube" - können getrost links liegen gelassen werden.

Wer in Taormina weilt, will auch auf den Ätna - er scheint zum Greifen nah. Mit einer Tour zu dem aktiven Vulkan sollte allerdings nicht gewartet werden, bis der Himmel strahlend blau ist. Selbst wenn der Ätna von dichten Wolken umhüllt ist, kann sich der Ausflug lohnen: Seine Spitze liegt oft oberhalb der Wolkengrenze. Geführte Bustour zum größten Vulkan Europas - er ist rund 3340 Meter hoch - können im Tourismusbüro von Taormina gebucht werden. Allerdings erreicht man die Bergstation Rifugio Sapienza auch selbst mit dem Pkw.

Schon hier, auf rund 2000 Meter Höhe, können die ersten kleinen Vulkankrater im Wolkennebel bewandert und bewundert werden. Im Frühsommer liegt hier oben noch etwas Schnee, und es ist frisch man sollte auf jedenfall warme Kleidung dabei haben